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Tesla Starter-Tipps

Tesla Starter-Tipps

20 Technical Starter Tips

Das Model S verstehen bedeutet auch, es technisch zu begreifen. Weil man das nirgends findet, haben wir hier die wichtigsten Hinweise für Neufahrer zusammengetragen:

Tipp 1

Elektromotoren entwickeln von Beginn an die volle Leistung

Beim Start hast Du Schub ohne Ende. Du lässt jeden stehen. Und wenn Du in Deiner Freude Deinen rechten Fuss nicht zügelst, halten Deine Reifen keine 3000 km. Und Dein Führerausweis nicht mal so lang. Und, kein Witz: Wenn Du die ersten paar Tage in Deinem Model S Kopfweh hast oder Schwindel verspürst: Es kommt von der irren Beschleunigung. Du gewöhnst Dich aber dran und es verschwindet bald.

Tipp 2

Rekuperieren verstehen und nutzen

Fahre um eine halbe Sekunde vorausschauender und Du wirst im Normalverkehr kaum mehr je auf die Bremse treten. Du fährst nur noch mit dem Gaspedal (für die Sprachwissenschaftler: Strom- oder Fahrpedal, aber Gaspedal kennen wir schon und klingt nicht so öko). Die Rekuperation (Stromrückgewinnung) entspannt Dich maximal. Im Stossverkehr auf der Autobahn oder in der Stadt hast Du nicht mehr dieses Dich einbremsende Stop-and-Go-Gefühl, sondern Du schwebst einfach mit. Du kommst leicht und entspannt an. Dein Geschäftstermin wird erfolgreicher. (Für alle Sicherheitsfreaks: Klar, das Model S hat einen Bewegungssensor wie Dein iPhone. Ab einem bestimmten Verzögerungswert gehen Deine Bremsleuchten an, damit Dir keiner ins Heck knallt.)

Tipp 3

Und dann vor lauter Rekuperation den Mund offen vergessen

Ich bin über den St. Gotthard geheizt. Genaugenommen über die Tremola: die alte, gepflästerte Postkutschenstrasse. Da wird Dir schwindlig vor lauter g bei der Beschleunigung und in den Haarnadelkurven. Okay, diese Fahrt war etwas pubertär. Aber geil. Und wenn Du dem Hospitz entgegenpfeilst und die Verbrenner auf 2000 müM schon asthmatisch nach Atem ringen, fliegen selbst auf den Geraden die Motorradfahrer an Dir vorbei wie die Sterne an Captain Kirk. Der Verbrauch bei so einem Bergrennen erreicht dann schnell 600 Wh pro Kilometer.
Aber jetzt kommt's: Auf der anderen Seite runter holst Du alles (ALLES) zurück! Du bist zwar immer noch der Schnellste, aber statt die ganze tolle Energie wegzubremsen rekuperiert Dein Model S faszinierend viel zurück. Und unten im Tal hast Du wieder einen Durchschnittsverbrauch von 220 Wh pro km. Das ist gleichviel wie ohne Berg. Soll noch einer behaupten, die Schweiz hätte keine Sicht aufs Mittelmeer.

Tipp 4

Die Effizienz sinkt mit zunehmender Geschwindigkeit

Bis 130 bist Du richtig sparsam unterwegs, entsprechend etwa 2,2 Litern Benzin (bei den amerikanischen 55 Meilen, also 88 km/h sogar noch sparsamer). Bei 150/160 brauchst Du schon etwas mehr Strom - ist bei einem Benziner aber nicht anders. Permanent 200 zu heizen, saugt dann aber schon richtig an Deiner Batterie und Reichweite. (Und das ist ja beim Benziner auch nicht anders, nur staunt da keiner, wenn er plötzlich einen Verbrauch von 35 statt 12 Litern hat - siehe AutoBild 1/14, "Benziner unter Volllast saufen 64l/100km").

Tipp 5

Luftiger Widerstand

Der Grund für den Mehrverbrauch liegt nur im Luftwiderstand. Sobald er richtig greift und bremst (eben ab gut 80), gewinnst Du Zeit - aber vergibst Energie ohne Chance auf Rückgewinnung. Willst Du also im Notfall Deine Reichweite dramatisch erhöhen, fahre über Landstrassen und drossle Dein Tempo auf 60 bis 80 km/h. Gegenüber Autobahnfahrt fällt Dein Verbrauch gern auf die Hälfte oder noch weniger runter.

Tipp 6

Auf der Strasse kommt das Auto kaum an seine Grenzen

Weder fahrwerkstechnisch noch von der Antriebseinheit erreichst Du Grenzbereiche, wenn Dein Hirn eingeschaltet bleibt. Der tiefe Schwerpunkt, die völlig fading-resistenten Bremsen, der lange Radstand und die endlose Kraft machen das Model S zu einem sehr spassreich zu fahrenden Auto mit weit aussenliegendem, gut spürbarem breitem Grenzbereich. Auf der Rennstrecke ist nach ca. zwei Stunden durchheizen erst mal eine Pause angesagt.
Dazu muss man verstehen: Der Elektromotor steht hier unter pausenloser Vollleistung und er wird heiss. Die Batterie wird ebenfalls warm bei stundenlangem Vollbezug. Dieser Prozess verstärkt sich, je leerer sie wird. Unter 25% Restenergie hat die Kühlung richtig Arbeit und irgendwann fährt das Model S dann die maximale Power herunter auf gefühlte 150 PS. Dann musst Du auf der Rennstrecke den Porsche halt ziehen lassen. (Vorher aber nicht.)

Tipp 7

Batterie richtig nutzen

Zuerst muss Du wissen: Dein Model S ist wie Dein iPhone. Wenn Du zu Hause (oder vielleicht auch im Büro) ankommst, einfach immer einstöpseln. Memory-Effekt tritt nicht auf, einfach immer laden - und zwar zu gut 80% (also im Normal Mode). So hast Du jeden Morgen ein vollgetanktes Auto. Wenn Du eine weitere Reise planst, lade vorher ganz voll, indem Du den Range Mode (Max Range) wählst. Generell gilt: Am liebsten (und längsten) arbeiten Deine Akkus zwischen 80% und 20% voll.
Wenn Du mehr brauchst, fülle lieber zu 100% (Max Range einschalten), das mögen sie besser als auf 0% leergefahren zu werden. Und am besten füllst Du erst in den Stunden vor Abfahrt voll. Den Akku hingegen über Tage (und womöglich bei Sommerhitze) randvoll zu pumpen, ist ein Nogo. Und wenn Du ganz leer am Ziel ankommst, dann stecke rasch ein. Denn leer stehen lassen ist ebenfalls ein Nogo.

Tipp 8

Batterieängste ablegen

Wichtig zu wissen: Das Batteriemanagement von Tesla ist richtig Spitze. Egal, wie oft Du an Superchargern lädst, die Batterien nehmen Dir das nicht übel. Egal, wie oft Du einstöpselst, die Batterien kennen kaum Leistungsverlust. 8 Jahre Batteriegarantie sprechen ja für sich. Wer übrigens auf den Stromverbrauch achtet wird merken, dass Laden mit mehr Ampère und mehr Phasen effektiver ist, als 8A aus einer Haushaltsdose zu nuckeln. Der Hauptgrund liegt darin, dass der Ladevorgang schneller abgeschlossen ist und damit das Auto weniger lang die Batterien für den Ladevorgang wärmen oder kühlen muss.

Tipp 9

Nervenkitzel und Punktlandung

Was im Model S lange Fahrten besonders unterhaltsam macht und die Beifahrer an den Rand des Nervenzusammenbruchs treibt: Punktlandungen zum nächsten Supercharger. Dabei darf man sich von der Model-S-Software nicht beängstigen lassen, wenn sie vorsichtshalber eine Ankunft mit -3% Batteriekapazität prognostiziert. Einfach stets die verbleibende Strecke im Navi-Display mit der restlichen Batteriereichweite abgleichen und die Fahrgeschwindigkeit so anpassen, dass man mit genau 0 km Restreichweite auf den Rastplatz einbiegt. Schon oft selbst ausprobiert – funktioniert bestens. (Dann aber mit Laden nicht zuwarten.)

Tipp 10

Punktlandung aber nicht verpassen

Peinlich wird's nur, wenn man unter 0 kommt. Uns wurde schon rapportiert, ein paar km unter Null seien meist noch drin - aber ohne Garantie. Jedenfalls wissen wir von einem furchtlosen S-Fahrer, der es auf -23 km brachte. Dann zeigte das Auto "rechts ranfahren" und schaltete definitiv aus. Das ist dann richtig blöd, denn dann ist Abschleppen zum Service-Center angesagt. Also lieber vorher langsam machen, einen Gasthof ansteuern und mit dem Juice Booster 2 an deren Frittendose aufladen.

Tipp 11

iPhone-App installieren und nutzen

Vorkühlen, Dich zum geparkten Auto führen lassen, die dort gaffenden Teenager via App anhupen, Ladevorgang steuern, Deiner Frau das App auch laden damit sie realtime sieht, wann Du zu Hause bist und den Apéritif bereitstellen kann ... und, das sagen wir natürlich niemandem, das alles Deinen Freunden zeigen und Dich heimlich dran freuen, wie denen der Kiefer auf den Tisch fällt und sie denken "wäääh, ist mein Auto alt.".

Tipp 12

Updates laden und geniessen

"Dieses Auto wird immer besser" behauptet Elon Musk, der Gründer von Tesla. Regelmässig werden über Nacht neue Updates ins Auto eingespielt, das ja immer online ist. Und wenn Du am Morgen kommst, kann Dein Auto mehr als am Abend davor. Die History der Releases findest Du übrigens hier.
Bisher gibt es allerdings keine Infos vor dem Release-Einspielen. Es kann also auch mal eine sicherheitsrelevante Restriktion heimlich als Katze im Sack mitkommen. Das müsste nun wirklich nicht sein.

Tipp 13

Speed kills

Nicht nur Menschen sondern auch Reichweite. Was man im Benziner gern ausblendet, wird an der minutiösen Anzeige* Deines Model S gnadenlos sichtbar. Beschleunigungsorgien und hohe Geschwindigkeiten saugen an Deinem Aktionsradius. Es ist kein Wunder, haben die Amis damals bei der Ölkrise 55 mp/h (88 km/h) als Limit eingeführt. Wenn Du länger 200 oder mehr heizt, dann wird irgendwann Dein Elektromotor warm. Das S erkennt das und setzt eine nette gestrichelte Leistungs-Begrenzungslinie auf die kW-Skala.

* A propos minutiös: Die Geschwindigkeitsanzeige Deines Model S ist sehr genau. Meist zeigt sie nur 1 km/h mehr an, als Du wirklich fährst. Das heisst: Wenn Du in der 50er-Zone wie früher mit etwas Zugabe fährst, z.B. 55 km/h, und auf einen modernen Blitzer mit nur 3 km/h Toleranz triffst, dann hast Du netto 51 drauf und ein Knöllchen im Briefkasten.

Tipp 14

Kälte killt auch

Dein Model S ist zwar härter im Nehmen als Dein iPhone. Aber mit ziemlich leerer Batterie in der Kälte rumstehen führt zu absehbarem Leistungsverlust. Deshalb zeigt Dir Dein Auto beim Parken in diesem Fall auch an, dass Du ans Laden denken solltest. Bei 0 Grad Celsius kannst Du über Nacht gern 20 Kilometer Reichweite einbüssen. Je unter Null desto Schwund (nicht schön deutsch aber logo). Und wichtig: Temperaturen von -30 Grad und kälter darfst Du Dein Auto nicht länger als 24 Stunden aussetzen, weil sonst Deine 8jährige Batteriegarantie erlischt (Europagarantiebedingungen, Seite 3 bzw. Blatt 6).

Tipp 15

Strichlein an der Wand

Die vorerwähnten Begrenzungsstrichlein in der kW-Skala kommen übrigens in folgenden Situationen vor (und sie verschwinden von selbst wieder):

► Auf der oberen (Leistungsbezugs-)Skala:

  • wenn Motor oder Batterie durch hohen Leistungsbezug heiss werden
  • wenn die Batterie noch kalt ist und erst vorgewärmt wird
  • wenn die Batterie ziemlich leer ist und deshalb geschont wird

► Auf der unteren (Rekuperations-)Skala:

  • wenn die Batterie noch kalt ist und erst vorgewärmt wird
  • wenn die Batterie randvoll ist und keinen Platz für Rekuperation hat (Achtung: in diesem Fall ist die Bremswirkung auch viel schwächer als normal)

Tipp 16

Es werde Licht

Wenn Du gar nichts einstellst, dann leuchten immer die Tagfahrleuchten vorn - und hinten ist dunkel. Es sei denn, der Dämmerungssensor erkennt finster, dann geht das Licht rundum an. Dank einer hervorragend sensitiven Elektronik geht das bei Tunneleinfahrten schneller als bei allen anderen Autos. Nach gefühlten 2 Metern im Tunnel hat Dein Model S schon korrekte Beleuchtung, während Audi-Fahrer immer noch auf Erleuchtung warten (wobei die Scheinwerfer allein da auch nicht helfen).
Wenn Du den Scheibenwischer einstellst, geht auch gleichzeitig das Licht an (auch hinten) - allerdings schaltet es sich nach einigen Minuten wieder aus, wenn der Sensor keine Nacht erkennt. Bei diffusem Licht kann es also ratsam sein, selbst über das Display das Licht auf ON zu stellen. Beim Parken geht dieser Schalter übrigens von selbst wieder auf AUTO.
Wenn Deine Rekuperation schlagartig einsetzt oder einen bestimmten Verzögerungswert erreicht, dann gehen bei Dir (oder mindestens bei Deinem Model S) die Bremsleuchten an. Glaubst Du nicht? Dann prüfe in älteren Teslas hier: Drücke im Screen das Batteriesymbol. Auf dem angezeigten Auto siehst Du real time alle Lichtzustände Deines Autos. In allen neuen Teslas zeigt Dir das permanent im Armaturenbrett sichtbare Auto die Lichtzustände realtime an.
Und noch ein Insidertipp, der in keinem Handbuch vorkommt. So aktivierst Du das Parklicht: Auf dem grossen Bildschirm unten links auf CONTROLS drücken, aussteigen, und dann bei unbelastetem Fahrersitz das Abblendlicht einschalten. So bleibt das Licht auch bei abgeschlossenem Fahrzeug an. Der Verbrauch ist übrigens gering.

Tipp 17

Laden leicht gemacht

Ein paar wichtige Dinge für Lade-Neulinge:

  • Zum Öffnen der Ladeklappe drückst Du auf Deinem Screen auf "Controls" und dann auf "Charge Port". Oder auf Deinem Autoschlüssel 5 Sekunden auf die Heckklappe. Oder auf unseren Charge Port Opener.
  • Öffentliche Ladestationen haben oft etwas komplizierte Startvorgänge. Versuche wie ein zerstreuter Ingenieur zu denken, vielleicht durchschaust Du die Logik. Nicht selten musst Du übrigens zuerst auch von Witzbolden gedrückte Notstopps deaktivieren.
  • Einfacher geht's mit einer mobilen Ladebox an normalen Dosen (siehe Kapitel Laden und Fahren.
  • Und wenn Du den Stecker nach abgeschlossener Ladung wieder vom Auto abziehen willst, öffne das Auto per Doppelklick auf das Dach des Autoschlüssels bzw. durch 5 Sekunden Drücken auf die Kofferraumöffner-Taste. (Wenn Du "Öffnen bei Annäherung" eingestellt hast, musst Du trotzdem auf den Schlüssel doppelklicken oder mindestens drei Mal laut "gib aus!" rufen, damit Dein S den Ladestecker entriegelt.)

Tipps fürs Laden am Supercharger:

  • Eine tolle Übersicht aller aktiven Supercharger findest Du hier. Auch erst geplante oder im Bau befindliche Tesla-eigene Schnelladestationen sind da ersichtlich und für Reiseplanungen nützlich.
  • Achte bei Superchargern auf die angeschriebene Nummerierung auf den Säulen. 1A und 1B teilen sich meist einen Stapel Gleichrichter. Steht also schon jemand auf 1A, wähle lieber nicht 1B, denn das würde Eure beiden Ladevorgänge leistungsmässig halbieren. Stelle Dich stattdessen auf 2A - natürlich vorausgesetzt 2B ist frei ...
  • Am Effizientesten reist Du, wenn Du den Akku auf Langstrecken zwischen 0% und knapp 70% Füllstand nutzt, denn da lädt Dein Tesla weitaus am Schnellsten. Füllst Du mehr ein, verlangsamt sich der Ladevorgang massiv.

Tipp 18

Reinemachen

Wer sein Model S von Hand pflegen möchte, nur zu. Ich selbst fuhr und fahre mit allen Autos einfach durch die Waschstrasse. Geht einfacher und Kratzer kommen sowieso früher oder später. Mit dem elektrischen S sollte man aber beachten:

  • Am Anfang auf dem Transportband das Auto ganz normal auf N stellen (Gangwählhebel nur leicht antippen. Natürlich den silbernen Knopf für die Parkbremse NICHT drücken. Und natürlich NICHT den Tow-Mode (Abschleppmodus) aktivieren, vor allem weil das Deaktivieren am Schluss der Waschstrasse viel zu lang dauert.
  • Während Du durch die Waschanlage gezogen wirst, einfach ruhig sitzenbleiben. Denn Dein S hat einen Sensor im Fahrersitz. Ohne Gewicht darauf springt das Auto sofort auf "P". Wie ein anderer S-Fahrer uns zugetragen hat, stoppe in diesem Fall augenblicklich die ganze Waschanlage mit allen zehn Autos drin, ein patschnasser balkanstämmiger Mitarbeiter klopfe an die Scheibe und frage genervt "Haschtdugebremstoderwas??". Innenreinigung sicherheitshalber also auf später verschieben.
  • Am Schluss der Anlage, wenn die Ampel auf grün schaltet, kurz die Bremse treten und rasch "D" einlegen, wegfahren.
  • Falls jemand von Hand nachtrocknet, nicht vergessen die Türgriffe auszufahren, damit dort keine Wasserflecken entstehen.

Tipp 19

Rund ums Rad

Hast Du Luftfederung ausgewählt? Dann lies unbedingt vor dem Radwechsel noch mal genau im Handbuch nach, wie Du Dein Auto in den Radwechselmodus versetzt. Sonst läuft Deine Federung Amok und die Garantie aus.
Und ein Tipp zum richtigen Luftdruck in den Reifen, weil wir immer wieder von S-Fahrern hören, dass sie die Fehlermeldung "zu geringer Luftdruck" nicht abschalten könnten und wohl die Sensoren kaputt seien. Fast keiner kommt drauf, dass die Meldung genau das bedeutet, was da steht: Zu geringer Luftdruck eben. 21-Zoll-Räder brauchen 2,9 bar, 19-Zoll-Räder sogar 3,2 bar. Das ist kein Strandbuggy, das ist ein Sportauto, tscheggsch?

Tipp 20

Ladeleistung abschätzen

Beim Model S kann man die zu erwartende Ladezeit sehr einfach abschätzen, denn rein zufällig funktioniert folgende einfache Faustregel:

Ampère * Anzahl Phasen = Kilometer, die pro Stunde geladen werden.

Beispiel 1:

Laden an Schuko-Dose mit 13A * 1 Phase = ca. 13 km pro Stunde Ladezeit

Beispiel 2:

Laden an CEE32-Dose mit 32A * 3 Phasen = ca. 96 km pro Stunde Ladezeit

Beispiel 3:

überlege selber eine Aufgabe und nerve damit Deine Partnerin/Deinen Partner

The thing about batteries

Das müsste in einem Quick-Start-Guide von Tesla stehen, eigentlich. Denn als Umsteiger von alter Antriebstechnik interessieren genau diese Fragen:

Wie nutze ich meine Akku-Kapazität optimal?

Dazu ein paar einfache aber wichtige Grundregeln:

  • Am schonendsten fahren Sie im Bereich zwischen 10% und 90% Ladung Ihrer Akkus. Deshalb lädt das Model S im Normalmodus auch nicht ganz voll.
  • Braucht man mehr Leistung, mögen die Batterien lieber 100% Volladung als Leerbrauchen auf 0%.
  • Vollladen auf 100% sollte aber nur kurz vor dem Start erfolgen (idealerweise wenige Stunden davor), längeres Vollpumpen bis an den Rand lässt die Akkus vorzeitig altern.
    Das Auto auf wenige Prozente leergebraucht herumstehen zu lassen ist genau so schlecht. Deshalb am Ziel einfach einstöpseln, egal wie klein die Steckdose auch ist.
    Aber das ist ja nichts Neues, das kennen Sie alles schon von Ihrem Handy, oder?
Spannend hingegen ist jedoch obenstehende Grafik, die zeigt, wie die 85 kWh des Model S wirklich verwendet werden:
  • Die Bricking Protection (Schutz vor Verbacken der Akkus durch Totalleersaugen) ist nicht antastbar.
  • Die Zero Mile Protection soll dafür sorgen, dass das Auto effektiv auch noch ein paar Kilometer weiter fährt, selbst wenn es 0 km Reichweite anzeigt. Uns liegen aber Berichte vor, dass diese Notreserve auf wenige Kilometer beschränkt ist und jemand z.B. bei der Anzeige von -20 km liegengeblieben ist (was allerdings ja wiederum etwa den 5 kWh entspricht, wenn wir von 250 Wh Verbrauch pro Kilometer ausgehen).
  • 67.4 kWh verfügbare Energie im Normal-Lademodus entsprechen also bei moderater Fahrweise und einem Verbrauch von 200 Wh/km (im Sommer leicht erreichbar) also rund 340 km Reichweite. Wählen Sie in den Settings Ihres Model S unbedingt "typical range" aus, dann rechnet Ihr Auto Ihre Fahrweise hoch und die Reichweiten-Berechnung wird viel zuverlässiger.
  • 75.9 kWh im Range-Lademodus entsprechen damit etwa 380 km Reichweite. Im Winter kann der Verbrauch bis 250 Wh/km ansteigen. Bei starken Minustemperaturen oder bei exzessivem Heizen schafft man sogar 300 Wh/km, was die Reichweite auf schlechtestenfalls etwa 250 km reduziert.

Wie sehen eigentlich meine Batteriezellen aus?

Im Wagenboden befinden sich um die 8000 einzelne Batterie-Zellen. Diese entsprechen ziemlich genau den kleinen Akku-Batterien, die z.B. in Notebooks verwendet werden. Sie sind etwas grösser als AA-Batterien (ähnlich den grünen Zellen im Bild) und in voneinander abgeschotteten Blocks zusammengefasst. Die Kunst und der Wettbewerbsvorteil von Tesla liegt darin, diese Zellen in gut gehüteter Weise zu verbinden und mit einer enorm effizienten Steuerung anzusprechen. Dadurch kann schneller geladen, mehr Leistung aufs Mal abgerufen und gleichzeitig die Lebensdauer der Akkus erst noch massiv erhöht werden. Die Batterien von Tesla werden übrigens grösstenteils recycelt.

Was man als Tesla-Fahrer sonst noch wissen sollte

Nikola Tesla (1856 – 1943) war ein Elektroingenieur, der Zeit seines Lebens zahlreiche Erfindungen auf dem Bereich der Wechselstromtechnik gemacht hat. Er hat unter anderem dazu beigetragen, dass die Wechselstromtechnik zur Energieübertragung im heutigen Stromnetz verwendet wird und nicht eine Gleichstromtechnik, wie sie von Edison entwickelt worden war. Zu den Erfindungen Teslas gehören unter anderem der Tesla Transformator zur Erzeugung von Wechselströmen mit hoher Frequenz, der erste Radiosender und die erste Fernsteuerung. Tesla hat Zeit seines Lebens daran gearbeitet, elektromagnetische Energie kabellos durch elektromagnetische Wellen zu übertragen. Dabei hatte er bereits Überlegungen angestellt, die Reflexion der Strahlung an der Erdatmosphäre zu nutzen, um die Energie über weite Strecken entlang der Erdoberfläche zu transportieren.
Die magnetische Flussdichte, welche in der Physik durch den Buchstaben B abgekürzt wird, wird in den Einheiten Gauss bzw. Tesla gemessen.
Dabei gilt: 10'000 Gauss = 1 Tesla. Ein magnetisiertes ferromagnetisches Material wird zu einem Magneten, dessen Stärke durch die Remanenz beschrieben wird. Somit sind Gauss und Tesla auch die Einheiten der Remanenz eines Permanentmagneten.
1 Tesla ist also ein Newton pro Ampere und pro Meter. Dies bedeutet, dass 1 Tesla genau derjenigen magnetischen Flussdichte entspricht, die auf einen Leiter von 1 Meter Länge, durch den 1 Ampere Strom fliesst, exakt 1 Newton Anziehungskraft ausübt - aufgrund der magnetischen Wirkung des Stroms im Leiter.
Quelle und Urheberrecht: Franz-Josef Schmitt, Kompendium auf www.supermagnete.ch / Webcraft AG


More exciting information about Nikola Tesla and his life’s work:
Wikipedia page about Nikola Tesla
Wikipedia page about Wardenclyffe Tower
Highly interesting Matura thesis about Tesla by Dominik Wyser

Und was Elon Musk gesagt hat ...

"Die Leute werden in einigen Jahren auf Benzinmotoren zurückblicken, so wie wir heute auf Dampfmaschinen zurückblicken, und sagen:
Es war eine gute Zeit, aber sie ist vorbei und kommt nie wieder."
Elon Musk, CEO Tesla Motors.