Dosen und Stecker
Sind Sie neu in der Welt der elektrischen Autos? Dann wird Sie dieses Thema interessieren: Welche Stecker gibt es überhaupt, was geht da durch und worauf soll man achten, damit man nicht gleich die ganze Bude abbrennt?
Zuerst eine Übersicht:
Die Steckervielfalt auf der Erde ist gigantisch. Was wir Ihnen hier zeigen, sind die gängigsten und am meisten verbreiteten Stecker in weiten Teilen der Welt (ausser Nordamerika) und ganz speziell in Europa. Damit kommen Sie als E-Driver gut über die Runden. Details zu allen vorgestellten Steckern finden Sie weiter unten.
Die Ladegeschwindigkeit eines e-Autos ist je nach Stecker und Stromstärke unterschiedlich. Man kann sie aber ganz einfach grob berechnen, und zwar mit folgender Formel Anzahl Phasen * Ampère = km pro Stunde Schliesst man also mit einem dreiphasigen Kabel an einer 32-Ampère-Dose ein e-Auto an, wird pro Stunde Strom für knapp 100 km in die Batterie geladen.
Einphasige Stecker
Diese kennt man aus dem Haushalt, die blauen von Campingplätzen.
Dreiphasige Stecker
Diese kommen hauptsächlich in Industrie und Gastronomie vor.
EV-Ladestecker
Diese werden ausschliesslich zum Laden von Elektrofahrzeugen verwendet.
Gängigste Stecker
Einphasige Stecker
Diese Stecker haben 3 Pole: 1 Phase (L), 1 Neutralleiter ("Nulleiter", N), 1 Schutzleiter ("Erde", PE).
Schweizer Stecker T13
International heisst dieser Stecker Typ J. Eigentlich ist es superschlau aufgebaut, er ist nämlich verpolungssicher, bietet hohen Halt in der Dose und ist platzsparend. Trotzdem gibt es ihn nur in der Schweiz und Liechtenstein. Wer in diesem kleinen Land reist und einstöpseln will, sollte trotzdem einen dabei haben.
Achtung:
Nennleistung ist 10A, bei Dauerbezug gilt wie bei allen Haushaltsteckern eine Maximalbelastung von 80%, also 8A. Hat der Stecker leicht grössere, eckige Pins, dann heisst er T23 und kann maximal 16A bzw. dauerhaft 13A.
Schuko-Stecker (EU-Norm CEE 7/7)
Gebaut und zugelassen für 230V 16A. Sollte aber bei Dauerbezug von mehr als 1 oder 2 Stunden höchstens mit 13A belastet werden, um Überhitzung zu vermeiden. Der Schutzkontakt (daher der Name Schu-ko), also die Erdung, findet sich oben und unten am Stecker. Die Norm CEE 7/7 sieht ausserdem noch ein Loch über den beiden Steckerdornen vor. So passt er auch in Dosen, deren Schutzkontakt hervorsteht, was z.B. in Frankreich üblich ist.
Weitere EU Stecker (I, UK etc.)
Man merkt, dass es Elektrizität schon lange gibt. Bevor die Leute damals mit Ross und Wagen zu einer Normierungskonferenz fahren konnten, hatte der Fortschritt in den Ländern schon seine Blüten getrieben und jeweils eigene Steckersysteme hervorgebracht. Die meisten sind auf 230V 13A ausgelegt, manche auch für 16A. Auch hier gilt: Bei Dauerbezug von mehr als 1 oder 2 Stunden höchstens mit 2 bis 3A unter dem Maximalwert belasten, um Überhitzung zu vermeiden.
CEE 230V 16A blau (genannt Campingstecker)
Gebaut und zugelassen für 230V 16A Dauerbelastung ist er im weitesten Sinen ein robusterer Schuko-Stecker - mit zwei wichtigen Unterschieden: Er besitzt einen Verpolschutz zwischen Neutralleiten und Phasenleiter. Ein wichtiger Sicherheitsfaktor, dank dem sichergestellt wird, dass wirklich die Phase und nicht der Nullleiter geschaltet wird und somit zum betreffenden elektrischen Gerät auch wirklich kein Strom mehr geleitet wird. Ausserdem ist man bei diesem Stecker, im Gegensatz zum Schuko-Stecker, vor Funken geschützt, sollte man ihn einmal unter Volllast herausziehen. Er findet sich hauptsächlich auf Campingplätzen und in Frankreich (diese Aufzählung empfinden unsere englischen Freunde als Pleonasmus).
CEE 230V 32A blau
Gebaut und zugelassen für 230V 32A Dauerbelastung. Sieht aus wie der vorgenannte Campingstecker, ist jedoch im Durchmesser etwas grösser. Trifft man öfter in England und auch Frankreich an. Damit lässt sich zwar ebenfalls nur einphasig laden, aber immerhin mit 32A. Natürlich enthält unser Set auch einen Adapter von diesem Stecker auf CEE32.
Dreiphasige Stecker
Diese Stecker haben 5 Pole: 3 Phasen (bezeichnet mit L1, L2 und L3),
1 Neutralleiter ("Nulleiter", bezeichnet mit N),
1 Schutzleiter ("Erde", bezeichnet mit PE).
Lassen Sie sich nicht irritieren von der Bezeichnung 400V. Diese Spannung besteht nur zwischen den drei Phasen und kann nur von Drehstrommotoren genützt werden. Ein E-Auto zieht aber den Strom immer zwischen Neutralleiter und Phase und da kommen jeweils 230V*, aber eben 3 mal. Mit diesen Anschlüssen kommt bei gleicher Ampère-Zahl also dreimal soviel Saft raus wie bei einphasigen Dosen.
* Wer's genau wissen will, findet mehr Details im Kapitel "Stromspannung und -stärke"
Schweizer Norm für 400V 10A/16A
Es gibt den mit runden Pins ausgestatteten T15 (10A) sowie den mit dickeren eckigen Pins versehene T25 (16A), beide leiten dreiphasig. Eigentlich eine ganz clevere Lösung, denn aus der gleichen Dose kann mit einem T13-Stecker Strom einphasig bezogen werden. Dieser Anschluss ist in der Schweiz enorm verbreitet, deshalb lohnt sich für Elektromobilisten ein solcher Adapter auf jeden Fall.
CEE16, 400V, 16A, rot
Gebaut und zugelassen für 400V 16A dreiphasig Dauerbelastung. Ab hier wird das Laden von E-Autos richtig interessant. Elektroautos laden so rund 50 Kilometer pro Stunde ins Auto. Er ist einer der meistverkauften Adapter bei unseren mobilen Ladegeräten.
CEE32, 400V, 32A, rot
Gebaut und zugelassen für 400V 32A dreiphasig Dauerbelastung. Sieht gleich aus wie der CEE16, ist im Durchmesser jedoch etwas grösser. Um ein Elektroauto zu laden, benötigt man eine zusätzliche fixe oder mobile Ladebox (oder einen "Downsizing-Adapter" auf CEE16, natürlich in unserer Tasche enthalten). Die Ladebox "spricht" via Typ2-Stecker am Auto mit dem Fahrzeug und schickt erst Strom, wenn der Stecker sicher am Auto verriegelt ist.
CEE63, 400V, 63A, rot
Gebaut und zugelassen für 400V 63A dreiphasig Dauerbelastung. Sieht gleich aus wie der CEE32, ist im Durchmesser jedoch nochmals etwas grösser. Da die meisten Elektrofahrzeuge nicht mehr als max. 22kW Wechselstrom (Drehstrom) aufnehmen können, macht für unsere Zwecke mehr als CEE32 keinen Sinn. Ausserdem sind CEE63 (und der noch grössere CEE125) sehr selten. Wer trotzdem einen findet (oder z.B. bei Städten bestellt), der nutzt unseren Doppelstecker "Juice Party 63" von CEE63 auf zwei Mal CEE32.
CEE16, CEE32, CEE63
Die CEE Stecker im Grössenvergleich.
Elektrofahrzeug-Stecker
Diese Stecker wurden speziell für das Laden von EVs (Electric Vehicles), also Elektroautos, entwickelt.
Ladestecker Typ1
Sozusagen der Vorgänger des Typ2-Steckers. Macht im wesentlichen dasselbe wie der Typ2, jedoch nur 1phasig. Ist immer noch recht verbreitet, weil er u.a. am Nissan Leaf, am Opel Ampera/Chevy Volt und am Ford Focus verbaut ist. Es gibt Übergangskabel von Typ2 auf Typ1, damit vorgenannte Autobesitzer auch an öffentlichen Ladesäulen mit einer Typ2-Dose anstöpseln können.
Ladestecker Typ2 (Mennekes)
Gilt seit März 2013 als definierter EU-Standardstecker fürs Laden von Elektroautos. Benannt nach deren Erfinderfirma Mennekes, entspricht dieser Plug eigentlich einem CEE32-Stecker zuzüglich 2 Kommunikationspolen. So kann das Auto mit der Ladebox oder Ladestation "sprechen" und bestätigen, dass das Auto angeschlossen und ladebereit ist. Die Ladebox gibt dann das Signal zum Verriegeln des Steckers und beginnt dann mit der Stromlieferung (vorher ist der Stecker nicht unter Spannung). Die Ladeleistung entspricht meist 400V 32A - also jener eines CEE32-Anschlusses.
Viele Elektromobile besitzen an der Ladebuchse ein Männchen davon. Zunehmend mehr Ladestation sind mit einem Mennekes Weibchen ausgestattet. Unser Set beinhaltet ein Kabel mit je einem Typ2-Stecker auf jeder Seite.
Ladestecker Typ3
Wehe, wenn die Industrie Blut riecht und jeder seine eigene Norm bastelt. Deshalb wurde auch noch ein Typ3 entwickelt, der es aber nur in Frankreich zur Verbreitung geschafft hat, dort jedoch exzessiv. Auch dieser Anschluss macht im wesentlichen dasselbe wie der Typ2 und ist voraussichtlich vom Aussterben bedroht. Wer in Frankreich anstöpseln will, kann sich ein recht teures Übergangskabel von Typ3 auf Typ2 oder auf Typ1 kaufen - oder aber mit einer mobilen Ladebox an normalen Dosen laden, was vermutlich die nachhaltigere Investition ist.
Ladestecker CCS Combo-Stecker
Unserer Ansicht nach eine weitere Irrung der Industrie ist diese Kombination eines Typ2-Steckers (gibt's auch mit Typ1-Stecker) mit einem zusätzlich darunter angebrachten Gleichstromanschluss. CCS steht für Combined AC/DC Charging System. Damit kann wahlweise Wechselstrom (über den oberen Teil) oder schon umgewandelter Gleichstrom (über den unteren Teil) bezogen werden. Das führt dazu, dass die Ladestationen sündhaft teuer werden, damit weniger Verbreitung finden und weil der Stecker Grösse und Sex-Appeal eines Elefantentöters hat, wird ihn niemand gern in die Hand nehmen wollen.
Ladestecker CHAdeMO
In Europa gibt es ausserdem schon einige Gleichstrom-Ladestationen des Systems CHAdeMO, das immerhin gut die doppelte Leistung üblicher öffentlicher Typ2-Ladestationen hervorbringt. Der Stecker ist riesig, unsäglich teuer und lässt jede intergalaktische Strahlenkanone dürftig aussehen - und müsste deshalb unserer Meinung nach über kurz oder lang verschwinden. Um den etwas bescheuert klingenden Namen ranken sich zwei Erklärungsversuche. (Nach dieser Theorie müsste der Tesla Supercharger wohl COKEnBRGR heissen.)
Tesla bietet übrigens einen Adapter von CHAdeMO aufs Auto an.
Tesla Supercharger
Model S kann (und das ist eine geniale Tesla-eigene Lösung) über den Typ2-Stecker* auch Gleichstrom reinziehen. Das geht natürlich viel schneller, weil der nicht umgewandelt werden muss und direkt in die Batterie eingespeist werden kann. Die Tesla-eigenen Supercharger-Stationen bieten Gleichstrom mit 135kW. 20 Minuten laden entsprechen also 45kWh, somit wird ein 85kWh-Akku in dieser Zeit halbvoll.
* Genaugenommen verbaut Tesla am Auto einen Stecker, der nur aussieht wie ein Typ2, der aber viel stärker ausgelegt ist und über das Pilotsignal von Typ2-Wechselstrom auf Gleichstrom umschalten kann. Hallo CCS-Ingenieure: So geht Innovation!
Spezielle Stecker
Diese Stecker könnten Ihnen auf Reisen im Ausland auch noch begegnen.
CEE 4polig, 400V, meist 32A, rot
Genannt Containerstecker oder Bauerndrehstromstecker. Verfügt über 3 Phasen und Erdleiter - jedoch fehlt der Neutralleiter. Findet sich recht häufig in Italien. Da Elektroautos den Strom immer zwischen Neutralleiter und Phase ziehen und nicht wie Drehstrommotoren nur zwischen den Phasen, ist das Laden an diesen Dosen NICHT möglich, auch mit Adaptern nicht. Die gute Nachricht: In fast allen Hausverteilern ist aber der Neutralleiter von der Trafostation her hingeführt. Ein lokaler Elektriker kann in diesem Fall die fehlende Ader nachziehen und eine übliche 5polige Dose anschliessen.
J15
Auch Bauernhofstecker genannt. Der nur in der Schweiz benützte J15-Stecker ist eigentlich der Vorläufer des Schweizer T25 und bietet 400V dreiphasig 15A. Er ist nur noch selten in der Schweiz anzutreffen, weshalb wir keine Adapter dafür mehr anbieten.
Italien, Typ L (10A/16A)
Italien lieben wir für seine Originalität - auch hier: Einerseits gibt es den 10A-Stecker mit 19 mm Aussenabstand bei den den äusseren Polen (in unseren Sets enthalten). Andererseits gibt es den leicht grösseren 16A-Stecker, mit 26 mm Aussenabstand. In neuen Häusern findet man oft Dosen, an denen der Gebrauch von beiden Steckern möglich ist. Diese sehen zwar abenteuerlich aus (siehe Abbildung), erfüllen aber ihren Zweck. Und für Ihre nächste Italienreise bieten wir natürlich einen Adapter vom Stecker L 16A auf CEE16 blau an.
Plexo
Bevor der CEE16 und der CEE32 den Durchbruch bis zu Asterix schafften, hatten die Gallier ihr Land schon mit Plexo-Steckern überzogen. Es gibt ihn ein- und dreiphasig, von 20 - 32A. Eigentlich hatte Frankreich auch auf die europanormierte CEE-Schiene umschwenken wollen, aber dann hatte offenbar der landeseigene Steckerhersteller Legrand noch ein paar Kavernen voller Plexo gefunden. Denn seit neustem werden selbst neue Hotels wieder mit dem Plexo ausgerüstet.
CEE Plus
Mennekes hatte nebst dem Typ2-Stecker auf Basis der weltweit normierten CEE-Stecker ein System entwickelt, bei denen je Stecker 4 Schwachstrom-Kommunikationspole am Rand integriert sind. Offiziell gibt es den CEE blau (einphasig) mit 16A und 32A sowie den CEE rot (dreiphasig) mit 16A und 32A. Die Idee ist die gleiche wie beim später entwickelten Typ2-Stecker: Im öffentlichen Bereich ist so lange kein Strom an der Dose, bis die Kommunikationspole kurzgeschlossen werden. Die CEE-plus-Dosen findet man hauptsächlich im österreichischen Vorarlberg (vlotte.at) und vereinzelt im Tessin in der Schweiz. Der CEE-plus gilt als tot und wird nach und nach durch den Standard Typ2 ersetzt, weshalb wir keinen Adapter dafür anbieten. Wer trotzdem einen braucht, darf sich vertrauensvoll und mit einem Gruss von uns an rudolf.kloser@vkw.at wenden. Er wird mit seinen Lehrlingen der Vorarlberger Kraftwerke ab und zu ein paar Adapter von CEE16plus auf CEE16 herstellen und für ca. EUR 50 Selbstkostenpreis verkaufen.
Beschriftungen
Kryptische Steckerbeschriftungen
Weil es so verwirrend sein kann, haben wir hier noch ein paar Tipps und Erklärungen für Sie
CEE32 400V 32A - 6h
Die Idee dieser standardisierten CEE-Stecker mit farblicher Unterteilung (blau = 230V (meist aber nicht zwingend einphasig), rot = 400V (meist dreiphasig)) ist ja wirklich gut. Die Verbindungen sind recht robust und sogar offiziell regenfest - auch wenn man das vielleicht nicht überstrapazieren sollte. Nur welcher Teufel mag diese erfindenden Ingenieure geritten haben, dass nur das geübte Auge aufgrund der Grösse erkennen kann, ob da jetzt ein CEE16 oder ein CEE32 vorliegt? Zwar ist die Bezeichnung winzig klein am Stecker selbst eingeprägt, aber bis man sich ein schönes E-Auto leisten kann, ist man schon so alt, dass das Nahsehvermögen zum Lesen nicht mehr ausreicht.
Wenn man die Bezeichnung dann doch entziffert, könnte man erschreckt meinen, dass der Stecker nur wenige Stunden benützt werden darf, denn da steht z.B. 6h. Ist aber kein Grund zur Beunruhigung, denn die Wege Gottes und jene der Ingenieure sind unergründlich. 6h zeigt nur an, wo sich analog einem Uhrzifferblatt der Schutzleiter am Stecker befindet. CEE-Stecker sind nämlich tatsächlich für Dauerbelastung ausgelegt.
IP44
Nicht nur an Steckern (sondern an fast allen elektrischen Bauteilen, Geräten, Gehäusen) findet man die Schutzklassenbezeichnung IP, die für "International Protection Code" steht. Das sieht kompliziert aus, ist aber ganz simpel aufgebaut: Die linke Ziffer steht für den Schutz gegen Fremdkörper und Berührung, die rechte Ziffer für den Schutz gegen Wasser. Je höher die Ziffern, desto besser der Schutz. IP44 z.B. bedeutet Schutz gegen Fremdkörper mit einem Durchmesser von mind. 1.0 mm (also z.B. Splitt oder Fummeln mit einem Draht) und Schutz gegen Spritzwasser von allen Seiten (also z.B. Regen).
Kabelsalat
Wir haben die wichtigsten Fakten hier für Sie zusammengetragen.
Der Kabeldurchmesser
Kabel dürfen bei Dauerbezug problemlos gut handwarm werden - keinesfalls aber heiss, denn das kann zum Schmelzen der Ummantelung, zu Kurzschluss und zu Brand führen. Um das zu vermeiden, benötigen Sie kein kompliziertes Messgerät. Ihre Hand reicht: Wenn Sie das Kabel oder den Stecker nicht 20 Sekunden mit der Hand umschlossen halten können, ist es zu heiss. Sollten Sie einmal Kabel antreffen, deren Ummantelung schon am Abschmelzen ist, lassen Sie das Anfassen bitte bleiben.
Trennen Sie bei den beschriebenen Hitzefällen die Stromversorgung sofort, am besten bei der Sicherung oder auch durch ziehen des Steckers.
Zuerst: Je mehr "Strom" durch das Kabel soll, desto dicker muss der Aderquerschnitt sein. Ausserdem darf ein Kabel nie aufgerollt (und nicht einmal teilaufgerollt) betrieben werden, weil dann eine sich selbsterhitzende Magnetspule entsteht. In unseren Sets sind deshalb immer recht kurze Einheiten beigelegt, die sich leicht ganz ab- (und auf-) rollen und bei Bedarf in Etappen verlängern lassen.
Viele Experten sind der Meinung, dass flexible Kabel immer auch eine Nummer kleiner im Durchmesser sein dürfen als Installationsdraht mit steifer Kupferader. Die empfohlenen (funktionierenden und bewährten) Mindestdicken für flexible Kabel in mm2 je Ader sind:
- 230V 16A: 1.5 mm2 (als Vorgabe für Volldraht gilt 2.5 mm2)
- 400V 16A: 2.5 mm2 (als Vorgabe für Volldraht gilt 4.0 mm2)
- 400V 32A: 4.0 mm2 (als Vorgabe für Volldraht gilt 6.0 mm2)
Aber: Dünner geht wirklich nicht! Uns erreichen immer wieder Meldungen von Besitzern günstig erworbener Kabelrollen, bei denen im besseren Fall die eingebaute Sicherung rausspringt und im schlechteren Fall die Ummantelung abschmilzt. Die Ursache ist fast immer eine zu dünne Litze, was wirklich brandgefährlich ist!
Kabel verlängern
Nur weil wir Elektrizität täglich nutzen, heisst das nicht, dass sie ungefährlich ist. Man kann sich mit einer 230V-Dose problemlos umbringen - und wenn man Pech hat, gelingt dies sogar trotz eines vorhandenen sehr schnell auslösenden FI-Schutzes. Mit Elektroautos kommen wir 'Normalos' plötzlich mit Stromstärken in Kontakt, bei denen richtig etwas abgeht. Deshalb ist beim Hantieren und speziell beim Verlängern ganz besondere Vorsicht geboten. Achten Sie vor allem darauf, dass die Stecker stets sauber und trocken sind. Ein Kurzschluss bei 400V 32A macht nicht wirklich Spass und Sie können locker einen Elefanten damit töten (sofern Sie einen zur Hand haben). Zieht man ein Kabel oder eine Verlängerung unter Volllast unvermittelt aus (und wenn wir laden, ist alles immer unter Voll- und Dauerlast), kann es zu gefährlichem Funkenschlag kommen. Wir bieten deshalb auch einen Steckerschutzkoffer für Verlängerungen an, der vor Nachtbuben und Regen schützt. Im Set ist ausserdem Sicherheitsklebeband und ein wasserfester Stift enthalten, damit Sie in der aktuellen Landessprache draufschreiben können, dass kein überbeflissener Dösel mitten im Betrieb ausstecken soll.
Das Richtige richtig eingesetzt
Wer Verlängerungskabeleinsetzt, sollte ganz besonders auf die Mindest-Ader-Durchmesser achten. Seit es preisbrechende Baumärkte gibt, kursieren Kabel mit Durchmessern, die man besser als Sonnerie-Draht für die Schwachstrom-Hausklingel einsetzen würde. Ganz wichtig auch für Verlängerungskabel-Benützer: Rollen Sie Ihre Kabel immer ganz ab. In der Mitte einer Kabelrolle staut sich die durch den Strom entstandene Hitze. Diese Temperaturen können so hoch werden, dass es sogar die Materialien zum Schmelzen bringen kann! Als Faustregel gilt: Ist ein Teil des Kabels noch aufgerollt (ein bis zwei Schlingen reichen!), darf das Kabel höchstens bis zu einem Viertel seiner Bestimmung belastet werden. Beispiel: Ein 230V 13A-Kabel mit 1,5 mm2 Aderquerschnitt wäe eigentlich gut für 3680 Watt. Aufgerollt erträgt es ohne heisszulaufen höchstens 900 Watt.
Eine Frage, die uns oft erreicht: Typ2-Kabel dürfen übrigens NICHT verlängert werden - und sie können auch nicht, da die Stecker und Kupplungen so aufgebaut sind, damit dies verhindert wird.
Kabelummantelung
Schwarz oder orange? Letzlich ist das Geschmackssache. Manche betrachten die orange PUR-Kunststoff-Ummantelung als besonders widerstandsfähig, stolpersicher (weil auffällig) und etwas leichter. Andere stehen auf schwarze PUR-Kabel. Und weitere sagen, dass die schwarzen Gummi-Kabel weniger verschmutzen (obwohl man es wohl einfach weniger sieht), weniger auffallen (und damit nicht zu Streichen animieren) und vor allem weniger steif sind. Wir haben uns zu letzteren entschieden, weil sie deutlich flexibler sind und sich einfacher zusammennehmen lassen, ohne dass das Kabel wie eine störrische Schlange in der Gegend herumspringt und einem dabei die Hosen verschmutzt. Robust genug für den täglichen harten Einsatz sind sie allemal, ausser Sie möchten immer mit dem Panzer drüberfahren. Empfehlen wir aber nicht.
Kabel basteln - Feuer frei
Können Sie zu Hause Ihre Deckenleuchte selbst montieren? Gut - aber lassen Sie trotzdem die Hände von EV-Kabeln. Einige gute Gründe dazu:
- Kabel, Stecker und Kupplungen für Ihr E-Auto werden fast immer unter Dauer-Volllast betrieben. Schon kleinste Kontaktminderungen durch unsauber angeschlossene Stecker können zu gefährlicher Überhitzung führen.
- Das Vertauschen von Phase und Neutralleiter mag bei Haushaltanwendungen noch glimpflich ausgehen (obwohl auch nicht immer), beim E-Auto ist es nicht lustig.
- Kaum ein Haushalt verfügt über die richtigen Aderendhülsen, Crimpwerkzeuge und dergleichen, die für eine professionelle Montage nötig sind.
- Typ2-Stecker z.B. sind ohne teures Spezialwerkzeug gar nicht sauber und normgemäss montierbar.
Vertrauen Sie lieber auf die Adapter und Kabel im Angebot von
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… sie sind von einschlägigen Profis geplant, gebaut und getestet
… sie sind einzeln stückgeprüft
… die Ader-Enden sind präzis individuell abgelängt, gehülst und gecrimpt - natürlich mit den richtigen Werkzeugen. Das garantiert eine optimale, sichere und nahezu verlustfreie Verbindung.
… die Kabeldurchmesser und die Steckkontakte stimmen in Materialwahl, -stärke und Robustheit
… und sie sind täglich erfolgreich tausendfach bei E-Drivern im Einsatz!
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